Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Gruppe Hermannsburg/Faßberg hat sich die
Bekämpfung der invasiven (=eindringende) Neophyten vorgenommen. An erster Stelle steht hierbei, wegen seiner Gefährlichkeit, der Riesen-Bärenklau (auch Herkulesstaude). Der Riesen-Bärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Die Staude erreicht oft innerhalb weniger Wochen eine Wuchshöhe von bis zu vier Metern. Aufgrund der hohen Zahl von Samen (bis zu 50.000) breitet sich die Pflanze schnell stark aus.
Seit den 1980er-Jahren geschieht dieses vermehrt auch in Norddeutschland. Für den Menschen ist der Riesen-Bärenklau gefährlich, da sein Saft giftige Substanzen (Furancumarine) enthält. Bereits bloße Berührungen in Verbindung mit Sonnenlicht können
bei Menschen zu schmerzhaften Quaddeln und schwer heilenden Verbrennungser-scheinungen führen. Durch das Gift der Pflanze verliert die Haut ihren natürlichen UV-Schutz.
Besonders Kinder sind stark gefährdet und sollten von dieser Pflanze ferngehalten werden.
Vor der Ausreifung des Samens wird die Fruchtdolde von den NABU-Mitgliedern abgehackt, eingesackt und über den Restmüll entsorgt. Nach der Blüte stirbt die Pflanze ab, sodass der Bestand verschwindet, wenn er keine Samen ausbringen kann.
Der Samen behält seine Keimfähigkeit 7 Jahre, sodass eine laufende Nachkontrolle
unbedingt notwendig ist. Wegen der Gefährlichkeit der Pflanze sollte bei der
Vernichtung mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden.
Eine weitere Herausforderung ist das Drüsige (auch Indische) Springkraut. Dieses breitet sich an der Örtze und ihren Nebenbächen stark aus. Der Springkraut-Samen ist schwimmfähig und kann sich mit dem Wasser über weite Entfernungen verbreiten und große Flächen sehr schnell besiedeln. Durch das flächendeckende Auftreten verdrängt das Kraut die einheimische Vegetation, die eine natürliche Ufersicherung darstellt. Die Bekämpfung ist, anders als bei dem Riesen-Bärenklau, recht einfach. Die Pflanze lässt sich mit der Wurzel leicht herausziehen. Nach 2 Jahren Bekämpfung sind die Bestände meistens verschwunden. Der dritte Neophyt, der bekämpft wird ist der Japanische Staudenknöterich, der sich rasant immer weiter ausbreitet und die einheimische Flora verdrängt. Er wurde im 19. Jahrhundert als Zier- und Deckungspflanze und zur Böschungsbegrünung eingeführt. Die Bekämpfung ist sehr schwierig, da er ein ausdauerndes unterirdisches Wurzelgeflecht besitzt, über welches er sich verbreitet. Die Bestände müssen direkt von Anfang an bekämpft werden. Alle Triebe müssen konsequent herausgerissen werden. Ansonsten ist eine regelmäßige Mahd alle 3 bis 4 Wochen notwendig. Dadurch werden die Bestände über die Jahre immer mehr zurückgedrängt.